Mittwoch, 5. September 2007

Schwer erziehbar

Vor einigen Wochen in der S-Bahn: Im Vierer schräg gegenüber sitzt, mit dem Rücken zu mir, ein Mann mit zwei ziemlich großen Hunden an der Leine. Einer der Hunde liegt zu den Füßen seines Herrchens, der andere aber quer über den Gang. Jeder Fahrgast muss also über den Hund klettern um in das Abteil zu gelangen, Herrchen kommt aber nicht auf die Idee, sein Haustier wo anders zu platzieren.
Plötzlich steht ein Polizist im Abteil und mustert kopfschüttelnd die Szene. Ohne ein Wort zu sagen steigt er über den großen Hund und geht. Wenig später verlässt der Mann mit seinen beiden Tieren die Bahn. Auf seinem T-Shirt steht zu lesen: „Ich bin nicht zu erziehen.“

Donnerstag, 23. August 2007

Ein durchschnittlicher Tag, irgendwo in Europa

Ein Standard-InterRailer-Tag beginnt mit dösigem Aufwachen im Zelt so gegen 8. Es ist einfach zu stickig um weiter zu schlafen. Im Waschhaus am Campingplatz trifft man gegen halb neun auf die top fitte Freundin, die schon längst unter den Lebenden ist. Gemeinsam heißt es dann den Langschläfer aufwecken und frühstücken; Abwasch, Rucksack neu packen, Zelt abbauen und die Nacht an der Rezeption bezahlen. Dann folgen etwa 30-60 Minuten Fußmarsch mit 12 Kilo auf dem Rücken durch den sich aufheizenden Süden Europas. Gegen 11 oder 12 Uhr sind wir am Bahnhof und stellen fest, dass der nächste brauchbare Zug erst in 45 Minuten kommt. Wir haben schon wieder Hunger und Durst, also suchen wir schnell einen Supermarkt und kaufen Tagesvorräte ein, die den Rucksack natürlich nicht leichter machen. Manchmal befindet man sich aber so abgelegen, dass weit und breit kein Geschäft zu entdecken ist. Für solche Fälle hat man dann immer noch ein paar Kekse übrig.
Dann fahren wir etwa drei bis fünf Stunden Zug, holen Schlaf nach, schreiben unsere Post und kommen mit etwas Glück am frühen Nachmittag an einem brauchbaren Ort an. Beim „office du turisme“ oder an der „información“ bekommt man im günstigen Fall einen Stadtplan und eine Richtung gesagt, in der sich der nächste Campingplatz befindet. Im schlimmsten Fall ist man mitten in einer überfüllten Großstadt und muss stundenlang ein „youth hostel“ mit drei freien Betten suchen.


Nehmen wir lieber die angenehme Möglichkeit - wir sind noch an der Küste und es gibt tatsächlich etwas außerhalb einen Campingplatz. Also ab in den nächsten Bummelzug oder Bus, nochmal ein halbes Stündchen durch die Gegend zockeln und dann nochmal laufen. Sind wir gut gelaunt, machen wir Pläne, was wir alles noch sehen wollen. Ist die Stimmung schlecht, reden wir die ganze Zeit nur von Essen, das wir grade nicht haben, z.B. Franco-Pizza. Am neuen Campingplatz dann glücklich und nassgeschwitzt gegen idealerweise 17 Uhr die Rucksäcke absetzten, Zelt aufbauen und die Wertsachentasche packen. Mit Portemonnaie, den blöden Travellers Checks und Digicam ausgerüstet geht es dann zurück in den Ort, um Abendessen zu kaufen. Vor sieben oder acht Uhr kocht kein Wasser in unserem Topf, die Nudeln brauchen entsprechend länger und erst beim Sonnenuntergang sind wir satt. Nach dem Abwasch gehen wir mit ein paar Dosen Bier an den Strand, und überlegen, ob wir noch einen Tag länger bleiben und uns eine Pause gönnen, oder ob wir am Morgen weiterziehen werden. Je nach Stimmung und Energie fällt man zwischen elf und vier Uhr auf die Isomatte und schläft ein...

Mittwoch, 15. August 2007

Terror

In einer Zeit, wo die Berichte über Terroranschläge im Nahen Osten genauso zu den Nachrichten gehören wie der Wetterbericht, stumpft man zwangsläufig ab gegenüber den Schlagzeilen mit soundso viel Toten nahe Baghdad nach einem Autobomben-Attentat.
Allerdings beginnt man auch, sich Gedanken über Fragen zu machen, die in einer heilen Welt nicht aufkommen.
So überkam es mich heute während der Neun Uhr-Nachrichten: Ein Attentäter riss zehn Zivilisten mit in den Tod. Klare Sache – es gibt elf Erdenbürger weniger. Was aber ist mit Aussagen wie „Bei einem Anschlag starben sechs Menschen“? Ist der Attentäter jetzt Nummer sechs, oder starben insgesamt sieben Leute?
Diese Frage ist makaber, da brauchen wir nicht drüber zu diskutieren. Darf man denn solche Fragen heutzutage überhaupt stellen? Und vielleicht sollte man gerade wegen den schrecklichen Nachrichten, die einen aber so sehr haben abstumpfen lassen, ebendiese Dinge auf den Punkt bringen, damit die Westeuropäer wieder aufhorchen?! Oder doch lieber die Klappe halten…

Samstag, 26. Mai 2007

Pimp my Ride

Jeder kennt sie: Metallic-glänzende Gefährte, die fast über den Boden schrappen; getönte Fensterscheiben und Bässe, die so laut wummern, dass man glaubt, das aufgemotzte Auto würde sich nur Dank der Druckwellen weiterbewegen; unterarmbreite Reifen und verchromte Doppelauspuffrohre in die fast ein Handball passt. Dazu natürlich runtergelassene Fensterscheiben bei Fahrer und Beifahrer und der Sound voll aufgedreht.
Meine Mutter warnte immer: Steig nie bei so einem ein!
Gestern konnte ich diese komischen Vögel mit ihren noch komischeren Autos das erste Mal verstehen. Ich war unterwegs in unserem alten Opel Corsa - ohne getönte Scheiben, nicht tiefer gelegt, schmale Bereifung, dünnes Auspuffrohr und Musik nur über Adapterkassette. Warmer Sonnenschein, Schiebedach und Seitenfenster auf, ein Freund neben mir und aus den kleinen Boxen dröhnte Seeed, der perfekte Soundtrack für dieses Wetter. Richtig laut, richtig assi. Durch die Stadt, an der Tankstelle, auf dem Parkplatz. Schräge Blicke, Unverständnis, Kopfschütteln – ein gutes Gefühl. Die Ohren waren noch betäubt, als ich zu Hause angekommen war. Diese Fahrt hatte Spaß gemacht – ich steig gern bei mir ein ;D

Montag, 30. April 2007

Montag, 9. April 2007

Meine Reaktion

Ich war so perplex, ich konnte nichts sagen außer "Öh... Danke."
Das Toblerone war lecker, aber nach der Niederlage gegen Schalke müsste meiner Meinung nach noch ein Wunder geschehen, damit Gladbach nicht absteigt.

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Zwei Tage drauf wurde ich wieder von einem Fremden auf mein Halstuch angequatscht. Wie ich damit fahren könne, es gebe ja wohl nur eine Borussia. "Das ist wohl Ansichtssache!" Und tschüss.

Borussia

Mittagspause auf 2500m. Die Sonne scheint, ich ziehe meine Skijacke aus und das Gladbach-Halstuch kommt zum Vorschein. Ich blinzel aufgrund des hellen Lichtes, esse mein Schweizer Brötchen und genieße einfach den Moment. Plötzlich wird mir eine Tüte mit kleinen Toblerones unter die Nase gehalten. „Hier“, sagt der fremde Mann, „weil Borussia absteigt. Noch andere Gladbach-Fans am Tisch?“

Dienstag, 27. März 2007

Frisch bezogen

Ich liebe frisch bezogene Betten.
Gebügelte Bezüge ohne knitterige Falten von schlaflos umhergewälzten Nächten, der frische Duft nach Waschmittel und Luft, das noch kratzige Frottier-Laken. Keine Krümel, Härchen oder andere störende Dinge, die man in benutzter Wäsche findet.
Wenn man dann schlafen geht, ist die Bettwäsche noch angenehm kühl und umspielt die nackten Beine. Man fühlt sich geborgen und kann sich fallen lassen.
Vielleicht ist ein frisch bezogenes Bett aber auch so toll, weil wieder eine Zeitspanne vergangen ist. Viele beziehen ihre Betten am Ende oder Anfang eines Monats. Ich tu es, wenn mir danach ist. Entweder nach einer Erkältung wenn ich wieder gesund bin und ich die Bakterien wegwaschen will; weil die Ferien beginnen und ich den Stress loswerden möchte; weil ich glaube, die alte Bettwäsche hat zu viel Flüssigkeit abbekommen - sei es Schweiß von heißen Sommernächten, übergeschwappte Teetassen, Tränen, Sex; weil die Nächte kälter werden und es Zeit für kuschelige Laken wird; weil gerad der ganze Dreck einiger Wochen aus meinem Zimmer muss. Es gibt viele Gründe für einen Abschluss mit kleinem Neuanfang.

Sonntag, 18. März 2007

Zentralabi '07 - Das Motto wurde uns gestellt.



Das bin ich gestern Abend gegen 19 Uhr. Ich liege auf meinem Bett und versuche abwechselnd meine Aufmerksamkeit meinem Freund, der Sportschau und der Historie der NSDAP. Wenn hier nicht viel kommt, dann ist eine gute Begründung das in riesen Schritten heraneilende Abitur. Übernächste Woche beide LKs, Langeweile ist aus meinem Wortschatz gestrichen und Schlaf ein Luxus.
"Fang halt früher an", mag sich der ein oder andere jetzt denken, aber nein - ich lerne seit Anfang des Jahres, bin aber jetzt zu der Überzeugung gekommen, dass man eh nicht alles schaffen kann (für die folgenden Jahrgänge wünsche ich mir, dass Düsseldorf diese Einsicht auch noch bekommt). Der Ehrgeiz ist groß, die Vornote lässt die Nervosität weiter steigen. Denn das letzte was ich will, ist nach dem 30.3. meinen Geschi-Ordner wieder auszupacken und für eine Abweichprüfung (NUR nach unten) zu lernen.

Donnerstag, 8. März 2007

Aufregung Fehlanzeige

Auf tensingland.de habe ich es vor einigen Wochen schon eingetragen; unsere Plakate schmücken die Region und die ersten Sponsorengelder fließen auf unser Konto; Neulinge sind nervös, alte Hasen freuen sich unbändig. Nur ich sitze hier und denke mir „Übermorgen ist Show, an für sich DAS Ereignis im TenSing-Jahr und ich bin kein Stück aufgeregt, angespannt oder sonst was." Das mag zum einen daran liegen, dass mich zur Zeit ein Magen-Darm-Infekt quält, ich zum anderen den Kopf mit Abi-Stress voll habe.
Wo bleibt die Nervosität, die Vorfreude, das Gefühl „Aaaaaah Hilfe bald steh ich auf der Bühne und 700 Leute gucken mir zu!!!“? Okay, zu erst werde ich gesund. Das schaffe ich bis heute Nachmittag, und wenn nicht, tu ich trotzdem so. Dann geh ich in die Halle, werde Bühnenelemente und Traversehen sehen, Scheinwerferlichter und die riesigen Boxen. Dann wird es anfangen zu kribbeln, davon bin ich überzeugt. Zwei Tage vor der Show – ein bisschen spät.

Für alle, die nicht mit mir auf der Bühne stehen:
10. März Ten Sing Anrath: "Schicksals erster Aufzug" - Einlass 19 Uhr, Josefshalle Anrath

Mittwoch, 28. Februar 2007

Abi-Lied

Die Abiturprüfungen nahen, dass man besteht ist sicher und über Modalitäten wie den NC kann man sich immer noch Gedanken machen, wenn die Ergebnisse bekannt gegeben werden.
Eine – zumindest für mich – bedeutende Entscheidung steht aber jetzt schon an: Mit welchem Lied möchte ich die Bühne betreten um mein Abiturzeugnis in Empfang zu nehmen? Da ich mir der Wichtigkeit dieses Momentes bewusst bin, habe ich mir schon seit Längerem Gedanken gemacht und bin zu dem Entschluss gekommen, „Orpheus“ von Ash auszuwählen. Die Gründe hierfür sind vielseitig, sie reichen von persönlichen Erinnerungen an gute Momente in der nahen Vergangenheit bis zu der Ansicht, dass das Stück mein Lebensgefühl zumindest in Teilen widerspiegelt.
Leider müssen die 4:17 Minuten auf 30 Sekunden gekürzt werden, wie lange würde sonst eine Abifeier dauern, wenn jeder aus der Stufe einen beliebig langen Song abspielen dürfte. Das Festlegen auf eine einzige Stelle des Liedes finde ich aber mittlerweile wesentlich schwieriger als die Auswahl des Liedes an sich. Möchte ich nur den Refrain? Oder soll es doch lieber die zweite Hälfte der Bridge sein („But a new day it is dawning…”) mit einem verkürzten Refrain am Ende? Und welche Aussage bekommt das Lied in der einen oder anderen Fassung?
Gar nicht so einfach...

Sonntag, 25. Februar 2007

Nervennahrung

Auf meinem Wunschzettel für Weihnachten stand relativ weit oben "lebensgroße Kuh aus Vollmilchschokolade". Ich dachte mir, sie würde als 3 Monats-Ration an Nervennahrung reichen, wenn ich von Januar bis Ende März fürs Abi lerne, speziell die historische Entwicklung von kurz vor 1800 bis jetzt.
Leider übersah das Christkind wohl meinen Wunsch und unter dem Weihnachtsbaum fand ich zwar viele schöne Sachen, aber leider keine Schoko-Kuh. So startete ich den Lern-Marathon mit gewöhnlicher Schokolade, Keksen und was sonst noch lecker ist.
Heute Morgen machten mir meine Eltern ein Geschenk:

Ich habe diese wohl etwas kleinere als lebengroße Ausgabe einer Kuh direkt in mein Herz geschlossen. Auch mein gestresster Magen wird sich sehr an ihr erfreuen.
Aber eigentlich ist sie ja zu schön um reinzubeißen...

Freitag, 23. Februar 2007

Eis und erste Sonnenstrahlen

Ich mag die Zeit wenn es Frühling wird.

Zwar war der diesjährige Winter weder lang noch kalt, aber trotzdem ist es schön, die ersten Schneeglöckchen aus der Erde krabbeln zu sehen und die Handschuhe zum Fahrradfahren zu Hause lassen zu können.

Endlich hat auch die Eisdiele auf gemacht. Ich war an einem strahlenden Sonnen-Tag zum ersten Mal da, habe mir zwei Kugeln Stracciatella und Joghurt bestellt und einen herrlichen Nachmittag genossen. Wenn die ersten warmen Sonnenstrahlen in der Nase kitzeln, leckeres Eis auf der Zunge schmilzt, man Zeit hat draußen zu sein und der Frühling endlich erste Töne von sich gibt, kann man nichts anderes als fröhlich sein. Fröhlich und guter Dinge, auch noch am regnerischen Tag danach.

Donnerstag, 22. Februar 2007

Die Sache mit dem Festival

...ist nämlich die, dass Rock am Ring 2006 so toll war, dass ich dieses Jahr wieder 3 Tage rocken gehen möchte, mit allem Drum & Dran.
Rock am Ring ist Anfang Juni, und das bereitet uns als Abiturienten schon einiges Kopfzerbrechen. Die einen wollen sich die Zeit frei halten fürs Lernen für eventuelle Nachprüfungen. Für den Rest wird es auch stressig, weil am 1.6. die Noten bekannt gegeben werden und wir tunlichst erscheinen sollten - das hieße zwei Mal zum Ring und zurück und ein Loch im Geldbeutel wegen den Spritpreisen.
Dann hat ein schlauer Mensch das holländische Festival "Pinkpop" entdeckt. Eine Woche vor RaR, einige Euros billiger und Landgraaf ist bedeutend näher als Nürburg.
Die Entscheidung scheint auf der Hand zu liegen - doch warum wohl fährt man auf ein Festival? Um Bands spielen zu sehen.
Meine Fav's bei RaR 07: Linkin Park, Beatsteaks, Billy Talent, Mando Diao, Wir Sind Helden, Kaiser Chiefs.
Ja ja, Muse und Smashing Pumpkins spielen auch. Zwei Gruppen, die ich mir nicht entgehen lassen würde. Doch sie sind nicht ausschlaggebend.
Me
ine Fav's bei Pinkpop 07: Lostprophets.
Punkt. Sonst spielen u.a. noch Muse und Smashing Pumpkins.
Übermorgen werden die RaR-Karten teurer. Und in 6 Tagen kommt das komplette Pinkpop-Lineup.
Warum kann man sich nicht einfach absprechen?

23.2.:Vielleicht hätte ich diesen Eintrag schon früher vornehmen sollen. Heute nämlich folgende Meldungen: Linkin Park spielen bei Pinkpop (das Lineup wird also immer ähnlicher mit dem von RaR) und der Ring verlängert den
Subskriptionspreis bis zum 2. März und haut als neue Bestätigungen die Ärzte und weitere reizvolle Bands raus. Mischen wir die Karten neu...

Mittwoch, 21. Februar 2007

Erste Gehversuche

Nachdem ich nun schon seit vielen, vielen Monaten einen privaten Blog führe (weder Adresse noch Passwort gibt es hier, der Leserkreis ist und bleibt aufs Kleinste minimiert), stehe ich nun vor dem Schritt, einige meiner Erlebnisse, Gedanken und geistigen Ergüsse der Öffentlichkeit des Internets zugänglich zu machen.
Da dies ein neues Blog-Programm ist, mit welchem ich mich noch nicht so recht auskenne, wird die erste Phase, welche heute beginnt, wohl eher durch Layout-Veränderungen und andere Spielereien geprägt sein.
Wenn hier Ordnung eingekehrt ist, werde ich mich dem Wesentlichen eines Blogs zuwenden - nämlich schreiben, oder auch bloggen.